Tennisfreunde Grünwald gegründet

Tennisfreunde Grünwald gegründet
Die erste Vorstandschaft der neu gegründeten „Tennisfreunde Grünwald e. V.“: Christian Geigle (1. Vorsitzender), Birgit Rothley (Schriftführerin), Claudia Kuenlen (Schatzmeisterin), Uwe Schröder (2. Vorsitzender) (v. l. n. r.)

Die erste Vorstandschaft der „Tennisfreunde Grünwald e. V.“: Christian Geigle (1. Vorsitzender), Birgit Rothley (Schriftführerin), Claudia Kuenlen (Schatzmeisterin), Uwe Schröder (2. Vorsitzender) (v. l. n. r.)

Der neu gewählte 1. Vorsitzende Christian Geigle konnte kürzlich im altehrwürdigen „Forsthaus Wörnbrunn“ die erfolgreiche Gründung der „Tennisfreunde Grünwald e. V.“ (www.tennisfreunde-gruenwald.de ) verkünden. Vorausgegangen waren etliche Treffen tennisbegeisterter Grünwalder, die die Idee eines Tennisclubs in ihrer Gemeinde immer wieder angedacht, aber nie zum Abschluss gebracht hatten. Nun soll es in Grünwald einen gemeinnützigen Tennisclub geben, zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte der Gemeinde.

Bisher hatten sich die Tennisspieler mit den Plätzen einer kommerziellen Sportanlage auf dem Gelände des Freizeitparks beholfen, aber der Ruf nach einem selbständigen Club mit entsprechendem Clubleben, umfangreicher Kinder- und Jugendförderung, Teilnahme an Mannschaftswettkämpfen und Turnierveranstaltungen wurde immer lauter. „Grünwald ist ein beliebtes Zuzugsgebiet für junge Familien mit Kindern. Wir haben in der Grundschule sechs erste Klassen mit rund 150 Kindern. Das Potential für den Tennissport ist riesig, es fehlt bisher nur der entsprechende Club und die Spielmöglichkeiten“, sagt Geigle, der früher schon viele Jahre einen großen Verein in Nordbayern leitete.

Das soll sich nun ändern. Erste Gespräche mit den Verantwortlichen in der Gemeindeverwaltung sind geführt, zahlreiche Gemeinderäte bekunden ihre Sympathie für die ambitionierten Pläne der Tennisfreunde Grünwald. „Eine Gemeinde wie Grünwald mit über 11.000 Einwohnern braucht einfach einen Tennisclub“, ergänzt der 2. Vorsitzende Uwe Schröder, selber ein aktiver Turnierspieler von Jugend an. „Die Standortsuche wird nicht ganz einfach werden, aber wenn der politische Wille für dieses großartige Projekt vorhanden ist, wird sich auch eine für alle Beteiligten zufrieden stellende Lösung finden lassen“.

Tennisfreunde Logo JPGBürgermeister Jan Neusiedl kennt das Bestreben der Grünwalder Tennisspieler seit vielen Jahren. Er wird nicht müde zu betonen, was die Gemeinde in den vergangenen Jahren für junge Familien auf den Weg gebracht hat. Das neue Gymnasium war sein Meisterstück. Jetzt kann er ihm mit einer modernen Tennisanlage noch die Krone aufsetzen.

 

 

Die 21 Gründungsmitglieder haben sich zum Gruppenfoto aufgestellt

Die 21 Gründungsmitglieder haben sich zum Gruppenfoto aufgestellt

INTERVIEW mit dem 1. Vorsitzenden Christian Geigle

Frage: Herr Geigle, ein Tennisclub ohne Tennisplätze, geht das überhaupt?
Geigle: Das ist bei einem neu zu gründenden Tennisclub eher die Regel als die Ausnahme. Vielleicht kann man sich am Anfang mit angemieteten Plätzen behelfen, aber das Ziel muss natürlich eine eigene Anlage mit einer entsprechenden Infrastruktur sein.

Frage: In den vergangenen Jahren ist es ruhiger geworden um den Tennissport. Warum wagen Sie trotzdem eine solche Neugründung?

Geigle: Es gibt in Deutschland über 9.200 Tennisclubs mit rund 47.000 Tennisplätzen. Der Deutsche Tennisbund (DTB e. V.) hat über 1,4 Millionen Mitglieder, ist der mitgliederstärkste Tennisverband der Welt und der drittstärkste Sportverband in Deutschland. Wir sprechen hier also nicht von einer Randsportart oder einem Auslaufmodell. Tennis lebt, und wenn deutsche Tennisprofis wie Angelique Kerber erfolgreich sind, gibt das auch dem Tennissport wieder eine deutliche Belebung. Warum ausgerechnet eine Gemeinde wie Grünwald bisher keinen Tennisclub hat, ist uns unbegreiflich. Wir haben in der Vergangenheit recherchiert, aber keine schlüssige Antwort gefunden. Das heutige Potential der stark verjüngten Gemeinde ist riesig. Wir rechnen mit bis zu 600 aktiven Spielern, davon mindestens die Hälfte Kinder und Jugendliche. Allein am Abend der Gründung haben wir über 60 Aufnahmeanträge bekommen. Diese Resonanz hat uns selber überrascht.

Frage: Aber ist Tennis für junge Menschen in Zeiten der Ganztagesschule und sozialer Medien überhaupt noch „hip“?
Geigle: Aber auf jeden Fall! Gerade die Möglichkeit, diesen Sport mit nur einem Partner jederzeit in der Freizeit ausüben zu können und das auch noch bis ins hohe Alter, unterscheidet Tennis doch von Mannschaftssportarten, zu denen eine Vielzahl von Mitspielern notwendig ist. Wir sind als Jugendliche früher nach der Schule zum Tennisplatz geradelt und haben dort eine wunderbare Zeit verbracht. Und wer Facebook und Twitter frönen möchte: das kann man auch zwischen zwei Matches auf der Terrasse vor dem Clubhaus.

Frage: Wie geht es weiter bei den „Tennisfreunden Grünwald“?
Geigle: Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und auch eine schöne Tennisanlage braucht Planung, Zeit und Begeisterung. In einem nächsten Schritt möchten wir dem Gemeinderat in Grünwald unser Projekt vorstellen und um Zustimmung werben. Wenn die Verantwortlichen überzeugt werden können, dass unser Projekt vernünftig ist, der Kinder- und Jugendarbeit neue Impulse gibt und insgesamt eine Bereicherung für unsere wunderschöne Gemeinde darstellt, hoffen wir auf eine breite Zustimmung.

Frage: Wer soll in Zeiten leerer öffentlicher Kassen diese Investition aufbringen?
Geigle: Tennisvereine finanzieren sich in aller Regel aus ihren eigenen Mitteln. Der Bau und der Unterhalt einer Tennisanlage werden aus Mitgliedsbeiträgen bestritten. Auch wenn Grünwald gemeinhin als wohlhabende Gemeinde gilt, wollen wir das Projekt selber stemmen. Wenn uns die Gemeinde in der einen oder anderen Frage unterstützt, werden wir diese Hilfe dankbar annehmen. Das ist in Grünwald gelebte Realität. Unseren Vereinen geht es gut, die Bürger können sich auf ihre Verwaltung verlassen. Das wird den „Tennisfreunden Grünwald“ nicht anders ergehen.

(Das Interview führte Katrin von der Felsen)

Categories: Sport
Tags: Tennis

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